Veränderungen geboren aus der Not heraus

Mein Herzens Tipp an Dich:
Verschaffe Dir ein Bild von ihr,
vielleicht wird sie für Dich ein Vorbild, so wie bei mir.

Falls es passt in das Weltbild drumherum um Dir.
Als Anregung übergebe ich die Episode ?Nr. 82 und 83,
dann Du benötigst NICHT die Zeitung (du weißt schon)
die „Bild“ aus dem Laden vor Deiner Tür.
Elly revolutionierte die Werbung, denn…mehr erfährst Du hier!

Einschneidende Veränderungen im Jahre 1933

Auch hier, wie so oft, erlese ich in Lebensläufen, dass Veränderungen weh tun müssen, sollen oder können. Ein bisschen Wahrheit steckt wohl vermutlich in der goldenen Mitte.
In Falle von Elly Heuss Knapp hatte das junge Ehepaar aufgrund der Ereignisse in Deutschland im Jahre 1933 ihre finanzielle Not dazu gezwungen, über neue Einnahmequelle nachzudenken.

Überblick über die Entwicklung 1933:

1933 war ein entscheidendes Jahr in Deutschland und im Leben des Ehepaares.

  • 1933: Ernennung Hitlers zum Reichskanzler
  • 1933: Aufhebung der Grundrechte
  • März/April 1933: Wahl des Reichstages
  • April 1933: seelische Flucht des Ehepaares aus Berlin nach Basel. Sie wollten bei Cousin Hermann Geiger-Otto (Begründer der Wybert-Werke) ihren 25.-jährigen Hochzeitstag feiern.

Flucht vor Problemen hilft das?

Auch Elly wird es vermutlich gespürt haben. Eine Flucht hilft wohl kaum, denn „die
Macht ist immer mit Dir“. So oder so ähnlich würde ein Jedi Ritter aus Star Wars das Problem erklären.

Die bösen und guten Gedanken sind da, wo auch immer du bist.
Sicher, so vermute ich stark, nickst Du vielsagend den Kopf. Die Erfahrungen haben wir alle mal gemacht. Eine kurze Reise raus aus Deutschland, so wie das Ehepaar Heuss hofften, um ihr 25.-jähriges Ehejubiläum zu feiern, gelang wohl nicht.

Ein Werbeauftrag für Wybert Tabletten

Aber die Reise war nicht umsonst. Hermann Geiger-Otto, Begründer der Wybert-Werke, wollte Ellys Rundfunkerfahrungen nutzen, um sie zu einem Auftrag zu bewegen. Rundfunkwerbung für seine Pastillen gegen Husten und Heiserkeit sollte sie bewerben. Diesen Vorschlag machte er ihr.

Zitat aus dem ?Buch von Seite 200/201:
„So kommt es, dass Elly und Theodor Heuss auf ihren Spaziergängen durch die frischgrünen Laubwälder kaum einen Blick für Anemonen und Veilchen haben, die in verschwenderischer Fülle zu ihren Füßen blühen, und auch keinen Gedanken für Apriltage vergangener Jahre, sondern die Möglichkeit diskutieren, die der Vetter aufgezeigt hat…..“

Aufgrund der folgenden Ereignisse sagte sie ihm zu.

  • Mai 1933: Theodor verlor seine Arbeit an der Hochschule für Politik in Berlin.
  • Mai 1933: Daraufhin Zusage zum Werbeauftrag für Wybert
  • Juli 1933: Elly verliert ihren Job als Lehrerin. Wurde denunziert von einer Schülerin. Kann sich lange nicht wehren gegen die Vorwürfe. (Das zermürbteàMeine persönliche Bemerkung)
  • Juli 1933: Entlassung aus dem Programmbeirat. Die Vortragsreihen wurden abgesetzt
  • Juli 1933: Theodor verliert sein Reichstagmandat

Annahme des Wybert Auftrages als Chance

So war klar, dass der Auftrag für die Werbung, eine Chance sein kann.

Dazu möchte ich aus dem ?Buch Seite 202 vorlesen:
Elly Heuss-Knapp hat sich damit für einen verhältnismäßig jungen Beruf entschieden. Nach französischen, englischen und amerikanischen Vorbildern hatte er sich etwa um 1900 herum entwickelt. Zu dieser Zeit war Werbung im Großen und Ganzen gleichbedeutend mit Zeitungswerbung. Eine zunehmende Massenproduktion ausgerichtete Industrie machte so ihre Erzeugnisse breiten Käuferschichten bekannt. …“

Meine Empfehlung für ein Buch:

Ich habe immer zeitweise aus dem ?Buch: „Elly Heuss-Knapp-Die erste First Lady“ von Kirsten Jüngling und Brigitte Roßbeck vorgelesen. Durch das Buch habe ich ohne Flugschein eine Zeitreise durch die Kaiserzeit, Weimarer Republik, Nazideutschland und der jungen Bundesrepublik machen können. Es ist fließend leicht lesbar und anschaulich geschrieben.
Außerdem kann ich die Autoren sowieso weiterempfehlen, wenn Du Dich für Biografien interessierst.

Elly Heuss-Knapp revolutionierte die Werbung

Aus dem ?Buch ab Seite 202 heißt es:
„Für Elly ist die Situation sofort klar. Die Werbebotschaften müssen so verpackt werden, dass sie die Aufmerksamkeit der Zielgruppe, nämlich der Hörerinnen erregen. Das heißt: „zunächst muss man sich bemühen, die natürliche Sprache, das gesprochene Wort zu gebrauchen. Die Wiedergabe erfordert, wo es irgend angängig ist, mehrere Stimmen…Kinderstimmen verfehlen ihre Wirkung auf Zuhörerinnen nie…“

Erfolgreich innerhalb weniger Monate

Ihren ersten Werbeauftrag nahm sie im Mai an. Im November war sie aus dem gröbsten raus. Sie arbeitete bereits für 5 Firmen unter anderem für Henkel, Wybert und Reemtsma.

Ein leichter Erfolg?

Nein, sie hat mit ungeheurer Energie, Durchhaltevermögen und immer wieder Dank ihrer kreativen Ideen fleißig ununterbrochen arbeiten müssen.
Improvisieren war im Studio an der Tagesordnung. Eine Szene am Strand wurde mit einer Schüssel voll Wasser neben dem Mikrofon nachgestellt. Oder statt echtes Teppichklopfen wurden die Studiovorhänge geschüttelt.

Ein Werbebeispiel:

Die Werbung sollte locker, unterhaltend  und möglichst gereimt sein.
Auf ?Seite 203 zitiere ich.

„Beim Rauchen, beim Singen beim Wandern,
Sagt`s immer der Eine dem Andern:
Nimm, nimm, nimm
Wybert für die Stimm!
Wähle, wähle, wähle
Wybert für die Kehle!
Die kleinen, die schwarzen, die netten,
Die Wybert, ja Wybert-Tabletten…“ Im Podcast zitiere ich mehr.

Gesetze, Gesetze-Einschränkungen ohne Ende

Im Oktober 1933 gab es zum Beispiel eine Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über Wirtschaftswerbung. Dieser hat die Macht, Genehmigungen von Werbung jederzeit zurückzuziehen.

Auf ?Seite 211 steht folgendes:
Der Werberat schreibt vor, Werbung müsse deutsch sein. So wird aus dem Keks das Knusperchen, aus dem Whisky der Rauchbrand und aus dem Sekt eben das bessere(?) deutsche Wort Schaumwein. Auch Elly Heuss-Knapp muss sich mit der Zensur herumplagen und ihre Texte vorlegen, bevor sie veröffentlicht werden. Und einmal wird doch beanstandet, dass in einer fiktiven Anzeige…“

Gutes Geld für gute Arbeit

Sie verdiente so gut, dass sie (als Frau noch dazu)

  • das Jurastudium ihres Sohnes finanzieren konnte.
  • dem Mann den Rücken freihalten konnte, damit er ohne Einkommen Biografien schreiben konnte.
  • das Haus, was sie zur Miete hatten, dadurch kaufen konnten.

Was für eine Leistung. Meine persönliche Meinung. Wie findest Du es?

Übrigens, was ich nicht erzählte:

Da gäbe es noch so viel zu berichten.

  • Sie war Bestseller Autor. Ihr Buch: “Bürgerkunde und Volkswirtschaftslehre für Frauen“ von 1929 galt einige Jahrzehnte als ein wichtiges Grundlagenbuch.
  • Sie hat das Müttergenesungswerk gegründet. So vieles aus ihrem Leben ist heute noch erlebbar…
  • StoryPodcast ?Episode 82 ist eine weitere Ergänzung

Was ist die Moral der Geschicht?

Elly Heuss-Knapp nehme ich als Vorbild jetzt,
meine Werbebotschaften werde ich zukünftig Reimen als ein Test.

Lets go. Nun folgt Manuela Degenhardts Werbung:

Für Deine Ziele im Leben,
da kann ich Dir gern einen Tipp geben.
Bereite Dein Gehirn auf neue Wege geistig vor,
darum Du kaufen: das Teufelsprogramm aus Tim Daugs Labor!
?Teufelsprogramm =Silent Subliminals!

Wer ist Tim Daugs? Gute Frage…
Er stellt sich vor im ?Video

Ende. Letzte Frage? Worum geht’s im StoryPodcast?

Im Mittelpunkt steht der Mensch egal ob Privat und/oder Business, aber in Form einer Heldenreise. Das heißt mit positivem Ausgang. Spannende Geschichten aus heutiger Zeit oder vergangenen Zeiten. Präsentiert als Soloepisode, andererseits gern live mit Gästen im Gespräch über ihre Storys mit abwechselnden Themen. Du darfst kommentieren, damit wir eine Interaktion erreichen können. Geschichten aus dem Leben-so bunt wie dies eben. Jeden Dienstag und Donnerstag pünktlich 4Uhr morgens eine weitere unterhaltsame, inspirierende und motivierende neue Folge. Ich freu mich.
Bis bald. Deine Manu